Anlass: Am 28. Juni tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Unternehmen, primär B2C, sind nun gefordert, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Nerviger Aufwand oder wirtschaftliche Chance? nifux gibt einen Einblick.
Ist Ihr Unternehmen betroffen? Mehr dazu in unserem Journal-Beitrag zur Barrierefreiheitspflicht.
Fakten auf einen Blick:
Accessibility wirkt sich direkt positiv auf Conversion Rates und digitale Umsätze aus*:
- 73,4 % der barrierefrei optimierten Websites steigern ihren organischen Traffic
- Im Durchschnitt: +12 % monatlicher Trafficanstieg nach Einführung von Accessibility-Lösungen
- EqualWeb-Kunden verzeichnen im Schnitt +116 % mehr organischen Traffic
- Rechtlich abgesichert durch ADA, WCAG 2.1 und nationale Gesetze wie das BFSG
1. Warum Accessibility mehr als nur ein Nice-to-have ist
Web Accessibility steht für die barrierefreie Nutzbarkeit von Websites. Was ethisch und rechtlich geboten ist, hat auch klare wirtschaftliche Vorteile: Unternehmen, die ihre Website zugänglich gestalten, erreichen mehr Menschen, verbessern die Conversion Rates und steigern nachhaltig den digitalen Umsatz. Aus unternehmerischer Sicht ist Accessibility ein zentraler Erfolgsfaktor der digitalen Strategie.
2. Semrush-Studie liefert Beweise: Accessibility wirkt
Eine Analyse von 847 Websites durch Semrush in Kooperation mit AccessibilityChecker.org und BuiltWith zeigt: 73,4 % der untersuchten Seiten verzeichneten nach der Implementierung barrierefreier Technologien ein Wachstum im organischen Traffic. 66,1 % steigerten ihren monatlichen Traffic um bis zu 50 %, weitere 7,3 % sogar um mehr als 50 %. Im Durchschnitt lag der Zuwachs bei 12 %. Besonders auffällig: Seiten mit der Lösung EqualWeb erzielten im Mittel ein Plus von 116 %.
Solche Ergebnisse verdeutlichen das Umsatzpotenzial digitaler Barrierefreiheit.
3. Rechtlicher Rahmen: Die ADA als Digital-Standard
Seit 2008 wird die „Americans with Disabilities Act“ (ADA) in den USA auch auf Websites angewendet. In Europa sind die Vorgaben in den WCAG 2.1 und nationalen Gesetzen wie dem deutschen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) verankert. Unternehmen riskieren bei Nichteinhaltung nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch Reputationsverluste.
4. SEO-Booster durch bessere User Experience
Barrierefreie Websites bieten eine übersichtlichere Struktur, bessere Lesbarkeit und einfachere Navigation. Diese Optimierungen verbessern nicht nur die Nutzererfahrung, sondern auch zentrale SEO-Kennzahlen wie Verweildauer oder Absprungrate. Google bewertet genau diese Signale positiv, was sich in besseren Rankings und effizienteren Kampagnen niederschlägt.
5. Tools, die wirklich helfen
Die Studie zeigt, dass Tools wie EqualWeb, UserWay und accessiBe besonders wirksam sind. Diese Lösungen unterstützen bei der Umsetzung barrierefreier Standards und bieten einen direkten Mehrwert für Sichtbarkeit und Skalierung digitaler Plattformen. Eine Investition in solche Technologien zahlt sich messbar aus.
6. Quick-Start für Unternehmen
- Accessibility-Audit durchführen (z. B. mit AccessibilityChecker.org)
- Farbkontraste, Alternativtexte und Struktur der Navigation überprüfen
- Ergebnisse und Entwicklungen über Tools wie die Semrush API kontinuierlich tracken
- Unterstützung vom Fachmann, z.B. der DeepDive Barrierefreiheitscheck von nifux
7. Fazit: Inklusion zahlt sich aus
Barrierefreiheit ist weit mehr als eine gesetzliche Pflicht. Sie ist ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen, die in digitalen Märkten erfolgreich sein wollen. Wer seine digitalen Angebote inklusiv gestaltet, profitiert von besserer Sichtbarkeit, stärkerer Markenwahrnehmung und höherer Conversion. Accessibility ist eine Investition, die sich rechnet.
Quellen:
- Szandula, J. (2023). Web Accessibility and Organic Traffic: Empirical Study on 847 Websites. Semrush.
- W3C. (2018). Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1.
- Americans with Disabilities Act (ADA), 2008. U.S. Department of Justice.